Allergien – Dieses Jahr besonders stark?

Allergie

Heuschnupfen-Allergie – „Es liegt wieder was in der Luft!“

Nun ist der harte und für dieses Jahr doch relativ langandauernde Winter überstanden! Doch für viele von uns folgt erst jetzt und jedes Jahr auf’s neue, die eigentliche Schnupfenzeit! „Es liegt wieder was in der Luft“ heißt es für viele Allergiker.

Aktuelle Informationen über den Pollenflug in Deutschland lassen sich zum Beispiel im Internet einsehen (Eine Übersicht unter www.pollenflug.de und tagesaktuelle, regionale Angaben unter www.wetter.com/Gesundheit/pollenflug/).

Die Ursache für allergischen Schnupfen (Rhinitis), Juckreiz der Augen (Konjunktivitis), erschwertes Atmen bis hin zur Atemnot und vieles mehr ist eine Überempfindlichkeit des körpereigenen Abwehrsystems gegenüber Fremdkörpern. Allergien können durch vielerlei Substanzen (Natur-, wie auch synthetische Stoffe) ausgelöst werden, die mit dem Körper, der Haut und den Schleimhäuten, in Kontakt treten. Diese Fremdkörper, die eine Allergie auslösen, bezeichnet man als Allergene. Beim Heuschnupfen ist das Allergen der Blütenstaub (Pollen) von windbestäubten Pflanzen wie Bäumen, Gräsern oder Getreide. Weitere Allergieauslöser können sein: Tierspeichel (z.B. auf Tierhaare), Hausstaubmilben, Schimmelpilze, Nahrungsmittel und Medikamente.

 

Der Ablauf einer allergischen Reaktion ist immer gleich. Der Fremdkörper trifft auf die Haut und tritt in Berührung mit einer Plasmazelle, worauf diese eine Immunantwort (Antikörper) bildet. Beim Erstkontakt verspürt die betroffene Person noch keinerlei Reaktion. Erst nach wiederholter Allergenaufnahme binden die zuvor gebildeten Antikörper an das Allergen und bringen körpereigene Abwehrzellen (sogenannte Mastzellen) zur Ausschüttung von Botenstoffen (u.a. Histamin), die für die Entzündungsreaktionen verantwortlich sind.

Man unterscheidet die Reaktionsverläufe in Früh- und Spätreaktionen. Zu den Frühsymptomen gehören lokale Rötungen, Schwellungen, Juckreiz, erhöhte Bildung von Tränenflüssigkeit und Absonderung von Schleim in der Nase. Zur Spätreaktion gehören weitere Rötung und Schwellung des Gewebes und eine erhöhte Schmerzempfindlichkeit.

Wer allergisch auf Pollen (Birke, Hasel, Gräser) reagiert, zeigt möglicherweise auch Allergiesymptome auf Nüsse, Gewürze, Obst oder Gemüse. Diese sogenannten Kreuzallergien liegen begründet in der weiteren Verwandtschaft der Pflanzen untereinander.

Man spricht von einem „Etagenwechsel“ wenn eine Heuschnupfenallergie nicht rechtzeitig und angemessen behandelt wird und sich die Symptome von der Nase und den Augen, der sogenannten „oberen Etage“, in die „tieferen Etagen“ der Lunge verlagern. Hieraus resultiert ein allergisches Asthma.

 

Allergien findet man in allen Altersstufen. Sie entstehen meistens schon im Kindesalter, können sich aber auch erst mit den Jahren entwickeln. Ein Heuschnupfen und andere Allergien bestehen ein Leben lang, jedoch ist es möglich, dass sie an Reaktivität im Alter zu- oder abnehmen.

Die erste und wichtigste Maßnahme einen Heuschnupfen und andere Allergien zu vermeiden besteht darin, den Kontakt mit den allergieauslösenden Stoffen zu vermeiden (eine sogenannte Allergenkarenz)!

Freiverkäufliche Medikamente in der Apotheke können bei allergischen Symptomen kurzfristig und vorsorgend Abhilfe schaffen. Hier kommt es auf die richtige Beratung der individuellen Situation des Patienten an. Jedoch bekämpfen diese Methoden nicht den Ursprung der Allergie und stellen nie eine Therapie mit dem Ziel einer Heilung dar.

Länger andauernde und schwere allergische Symptome sollten rechtzeitig von einem Arzt untersucht werden und für einen guten Therapieverlauf sind die ärztlichen Verordnungen einzuhalten!

 

In diesem Jahr erscheine vielen Patienten die Symptome besonders stark. Das kann an der späten Blüte liegen, was dazu führt, dass mehr Pflanzen gleichzeitig blühen. Auch hier helfen neben der Vermeidung des Kontakt von auslösenden Stoffen, was im Alltag oft kaum möglich ist, natürliche Antiallergika.

 

AUTOR: Dr. rer. nat. Arne Trettin

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